Fledermaus und Gruselgraus
von Christine Nöstlinger und Lieve Baeten
Viele Kinder lieben Gruselgeschichten. In „Fledermaus und
Gruselgraus“ finden sie neben einem alten Geier, verlausten Fledermäusen,
zerzausten Katzen und Halloween-Kürbissen allerlei Gestalten, die einem das
Fürchten lehren können. Gespenster, Zombies, Kobolde, Hexen und Mumien spuken
in Zählreimen durch die Nacht. An jeden, mit einer neuen Gestalt auftauchenden,
neuen Reim werden die alten Reime angehängt. Darüber freuen sich vor allem
Kinder, die gern Reime wiederholen und Freude am Merken haben. Nach dem
zwölften Vers lösen sich die Reime in eine wilde Halloween-Party auf, zu der
die Erzählerin, ein kleines Mädchen, einlädt. Wohin jedoch mit den vielen
Grusel-Gestalten, wenn doch einmal Ruhe einkehren soll?
Die Reime sind in witziger und ideenreicher Sprache
verfasst. Die Zeichnungen dazu detailverliebt und spritzig. Dennoch ist das
Buch eher etwas für wirklich hartgesottene Kinder. Kinder, die Märchen wie „Rotkäppchen“
lieben und denen der böse Wolf, der die Großmutter frisst, keine unruhigen
Nächte beschert, werden an dem Buch ihre Freude haben. All jene jedoch, denen
ihre Phantasie manchmal Ängste vor Gespenstern beschert, werden sich
tatsächlich fürchten – vor allem sicher vor den Werwölfen, „die gern
Menschenblut trinken“. Als empfehlenswert ist ein Alter ab 3 Jahren angegeben.
Ich denke aber, dass die Kinder für diese Reime zumindest alt genug sein
sollten, um den Unterschied zwischen Phantasie und Wirklichkeit zu kennen und diesen
auch reflektieren zu können.
Christine Nöstlinger, Lieve Baeten: Fledermaus und
Gruselgrau. Oetinger, Hamburg 2004.
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