Montag, 24. Februar 2014

Gruselgeschichte in Reimen

Fledermaus und Gruselgraus 

von Christine Nöstlinger und Lieve Baeten

 



Viele Kinder lieben Gruselgeschichten. In „Fledermaus und Gruselgraus“ finden sie neben einem alten Geier, verlausten Fledermäusen, zerzausten Katzen und Halloween-Kürbissen allerlei Gestalten, die einem das Fürchten lehren können. Gespenster, Zombies, Kobolde, Hexen und Mumien spuken in Zählreimen durch die Nacht. An jeden, mit einer neuen Gestalt auftauchenden, neuen Reim werden die alten Reime angehängt. Darüber freuen sich vor allem Kinder, die gern Reime wiederholen und Freude am Merken haben. Nach dem zwölften Vers lösen sich die Reime in eine wilde Halloween-Party auf, zu der die Erzählerin, ein kleines Mädchen, einlädt. Wohin jedoch mit den vielen Grusel-Gestalten, wenn doch einmal Ruhe einkehren soll?

Die Reime sind in witziger und ideenreicher Sprache verfasst. Die Zeichnungen dazu detailverliebt und spritzig. Dennoch ist das Buch eher etwas für wirklich hartgesottene Kinder. Kinder, die Märchen wie „Rotkäppchen“ lieben und denen der böse Wolf, der die Großmutter frisst, keine unruhigen Nächte beschert, werden an dem Buch ihre Freude haben. All jene jedoch, denen ihre Phantasie manchmal Ängste vor Gespenstern beschert, werden sich tatsächlich fürchten – vor allem sicher vor den Werwölfen, „die gern Menschenblut trinken“. Als empfehlenswert ist ein Alter ab 3 Jahren angegeben. Ich denke aber, dass die Kinder für diese Reime zumindest alt genug sein sollten, um den Unterschied zwischen Phantasie und Wirklichkeit zu kennen und diesen auch reflektieren zu können.

Christine Nöstlinger, Lieve Baeten: Fledermaus und Gruselgrau. Oetinger, Hamburg 2004.

 


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