von Dirk Schmidt und Barbara Schmidt
ab 4 Jahre
Bei uns werden Märchen nie out. Daher freue ich mich immer, wenn sich Autoren finden, die sich ihnen in neuer Form widmen. Zugegeben, nach "Nie im Leben!" habe ich gegriffen, weil uns das Buch "Bitte blubb blubb rette mich!" der Autoren so gut gefallen hat. Und auch, wenn das Buch ganz anders ist, hatten wir mit "Nie im Leben!" genauso viel Spaß.
Im Schloss findet ein Fest statt. Ziemlich spät taucht der junge Graf auf. Sofort macht er die Bekanntschaft der Prinzessin und beide amüsieren sich königlich. Dem König aber will das gar nicht gefallen. Nie im Leben gibt er seine Tochter her! Sie dagegen hat an dem Grafen Gefallen gefunden und beäugt die Abwehrversuche ihres Vaters misstrauisch. Der junge Graf lässt sich allerhand einfallen, um die Gunst des Königs zu gewinnen - vergeblich. Immer wütender und immer ungehaltener reagiert der Herrscher auf die Werbeversuche des Bittstellers und lässt diesen schließlich in den Kerker werfen. Wie gut, dass die Prinzessin sich nicht endlos dem Willen ihres Vaters beugt und schlussendlich beherzt zur Tat schreitet.
"Nie im Leben!" ist nicht nur unglaublich ausdrucksstark und humorvoll gezeichnet. Das Kinderbuch hat mich vor allem aufgrund der Entwicklung der Handlung überzeugt. Die Prinzessin beugt sich zunächst Ihrem Vater. Sie reagiert weder mit unüberlegtem Trotz, noch ist sie willenlos. Sie nimmt sich Zeit, bestimmt selbst, wann es Zeit zum Eingreifen ist. Der Graf dagegen lässt sich überhaupt nicht entmutigen. Keine Sekunde lang lässt er sein Ziel aus den Augen. Der König dagegen erfährt, wie es wohl allen Eltern ergeht, denen es nicht gelingt, ihre Kinder irgenwann einmal "von der Leine zu lassen".
Barbara Schmidt, Dirk Schmidt: Nie im Leben. Kunstmann, München 2012.
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